Das heißeste Turnier seit Aufzeichnung der Wetterdaten! – Rückschau OSI Kottenforst 2019

Unser Turnier erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit und so ist es nicht verwunderlich, dass sich am Freitagmittag bereits eine Schlange aus Pferdeanhängern vor unserer Vereinsanlage bildete und  sehnsüchtig darauf wartete, dass die Paddockwiese geöffnet wurde.  Alle suchten den für sich und sein/e Pferd/e komfortabelsten Platz und unser Platzanweiser hatte ganz schön viel Überzeugungs-arbeit zu leisten, dass zwei Pferde für ein Wochenende nicht unbedingt 100 m² Paddock brauchen.
Jedes Jahr, immer am Donnerstag, vor dem Turnier, bekommen wir unseren Kühl- und Getränkewagen geliefert. Warum unser Lieferant gerade in diesem Jahr gedacht hat, es reicht auch Freitags, weiß der Himmel ….. ! So knatterten bereits einige Turnierteilnehmer am frühen Nachmittag mit ihren Pferden zum Warming up über die Ovalbahn, da waren unsere Getränke noch nicht fertig eingeräumt, geschweige denn kalt!!! Im Bierwagen hat einer der Kühlschränke uns dann auch noch im Stich gelassen; eine Alternative musste aus dem Ärmel geschüttelt werden! Gegen 19.oo Uhr waren die Getränke kalt, die Grillwürstchen heiß und der Platz um die Bierbude gut gefüllt.
Samstag morgen waren die ersten Gehorsamsprüfungen um 7.30 Uhr. Im Kaffeezelt gab es belegte Brötchen und der Kaffee duftete über den Platz. An diesem Vormittag hatte auch die Sonne noch etwas Mitleid mit uns, so dass der Bahndienst zur Berieselung der Anlage tatsächlich erst nach Zeitplan um 12.15 Uhr zum ersten Mal zum Einsatz kommen musste.
Bis zum Mittag wurden die Vorentscheidungen der leichten Prüfungen geritten. In der T7 bei den Youngstern konnte sich unser „Platzwart in spe“ Jan Henseler auf Saga vom Erlengrund einen 3. Platz mit 5,50 Punkten erobern und sicherte sich damit einen Platz im A-Finale am Sonntag. Auf den vorderen Plätzen landeten Emma Gülden mit Flygsvinn vom Bergischen Land mit 5,93 Punkten und Clara Salchow auf Þórvalður vom Pfaffenbuck II mit 5,57 Punkten. Kristina Scheuffgen setzte sich bei den Erwachsenen mit Alda vom Heesberg mit 6,27 Punkten von der Konkurrenz ab.
In der T3 erzielte unser Mitglied Katharina Wanke mit Hákon von Amönau mit 6,13 Punkten einen Platz im A-Finale vor Dagmar Scholl mit Gelmir vom Sommerberg (6,07) und Strákur vom Hrafnsholt (6,00).
Im Hüttentölt und -mehrgang wurden die Sieger nach einem Durchgang ermittelt: In der Töltprüfung landete Hannah Grünhagen mit Nagli von Roderath mit 5,30 Punkten auf Platz 1 vor Maike Floßdorf auf Eygló frá Bjargshóli mit 4,80 und Janina Bös auf Jódís frá Húndsstöðum und 4,70 Punkten. Im Mehrgang teilten sich Lisa Klimich mit Galsi vom Klausenberg und Tina Flecken auf Saela punktgleich mit 5,20 Punkten den 2. Platz hinter Angelina Händeler mit Natan vom Wiesenhof und 5,40 Punkten.
Der Nachmittag widmete sich den LK-1-Prüfungen, die durchweg mit fünf Richtern bewertet wurden. Im Viergangpreis sicherte sich Gerd Flender mit Sykur fra Kvistli mit 6,73 Punkten den vordersten Platz. Dieses Ergebnis konnte er im A-Finale am Sonntag noch mit 6,83 Punkten vor Carolin Keldenich auf Blær mit 6,43 Punkten und Pia Plein auf Prestur von der Creekside Farm mit 6,40 Punkten toppen.
Aufgrund einiger Abmeldungen im Fünfgangpreis konnten sich in der Vorentscheidung alle Starter für das A-Finale am Sonntag qualifizieren.
Der Samstag Abend endete mit dem 300-ml-Bierglastölt. Hier gewann Jessica Deom mit Lukka aus den Jägerwiesen mit 290 ml geretteter Flüssigkeit vor Christoph Demary auf Jarpur vom Forstwald, der noch 270 ml über die Ziellinie bringen konnte.
Und auch neben der Ovalbahn war einiges los: Unsere fleißigen Helfer in der Bierbude hatten alle Hände voll zu tun, um die durstigen Gäste zu bewirten. Die ersten Getränke wurden knapp und mussten nachgeordert werden und im Kuchenzelt war der Run auf die Melonen größer als auf den sonst so begehrten Kuchen.
Am Sonntag morgen mit Öffnen der Meldestelle um 7.00 Uhr war auch die Sonne wieder pünktlich am Start. Und wie! Unser „Platzwartlehrling“ Jan und sein kleiner Helfer Moritz Heider hatten alle Hände voll zu tun, die Ovalbahn zu präparieren. Nach jeder Prüfung, gefühlt 100 Mal, musste der Boden gewässert werden. Danke auch an dieser Stelle noch einmal an die beiden Jungs, die ihre Aufgabe wirklich prima gemacht haben!
An diesem Wochenende gab es in der Kinderklasse zwei Starter: Emma Scheuffgen und Phil Koch. Während Emma auf ihrem Lomur die Töltprüfung für sich gewinnen konnte, sicherte sich Phil auf Fylkir vom Trierbachtal den ersten Platz im Viergang.
Die Prüfungen in der T 1 und T 2 wurden komplett gestrichen. Da die genannten Pferde auch noch andere Prüfungen an diesem extrem heißen Tag zu bestreiten hatten entschieden sich die Reiter zum Wohle ihrer Tiere gegen den Start in diesen beiden Prüfungen.
In den Futurityprüfungen sahen wir 5 und 6 jährige Pferde, deren großes Potential deutlich zu sehen war. Besonders hervorzuheben sind Jörg Roggensack auf Linus vom Heesberg, Iris Stuff mit Díva von Gut Birken, Carolin Keldenich mit Arvakur vom Keltenhof und Nn vom Forstwald sowie Shrin Geier auf Fenja vom Bruchtal. Alle Pferde zeigten eine wahnsinnige Präsenz, guten Takt und Gleichgewicht, konnten ihr Tempo zum Teil schon sehr stark verstärken und erzielten Noten über 6,50 Punkten. Im Futurity Fünfgang konnte sich Jörg Roggensack mit 6,90 Punkten für die Deutsche Meisterschaft am darauf folgenden Wochenende in Neuler qualifizieren. Wir wünschen viel Glück und Erfolg und beobachten gespannt die weitere Entwicklung dieses schönen Hengstes.
Auch die ‚Minis vom Kottenforst‘ waren vertreten. Zu Immenhof-Musik marschierten sie mit ihren Pferden und Begleitern um die Ovalbahn. Die sieben Akteure zeigten den Richtern und Zuschauern, was sie schon alles auf und mit dem Pferd konnten: von freihändig winkend, rückwärts sitzend, über die Kruppe des Pferdes rutschend bis hin zu stehend auf dem Pferd waren einige Kunststücke vertreten. Die kleinen Starter hatten sichtlich Spaß und bekamen von den Zuschauern großen Applaus.
Den Fünfgangpreis entschied Heinz Pinsdorf mit Às frá Vísindahofi mit 6,97 Punkten vor Carolin Bonk auf Þrúður von Marmagen mit 6,38 Punkten und Kristina Scheuffgen auf Erill frá Neðra-Seli mit 6,17 Punkten.
In der V2 siegte Dagmar Scholl mit Gelmir vom Sommerberg und 6,33 Punkten vor Shirin Geier auf Gröm frá Ketilsstöðum mit 6,20 Punkten und Mara Euskirchen mit Baldur frá Akureyri und 6,13 Punkten.
Die V 5 entschied Susanne Bramkamp auf Freyr frá Holtsmúla 1 mit 6,04 Punkten vor Julia Schenke auf Svört von Oed mit 6,0 Punkten und Johanns Debus mit Askur vom Brandertal mit 5,96 Punkten.

Den Aufmarsch aller Teilnehmer nutzte unser Verein nicht nur, um sich bei allen Teilnehmern zu bedanken, sondern auch um unser im letzten Jahr verstorbenes Mitglied Robert Podlech noch einmal besonders zu ehren. Robert war einer der Pioniere in der Islandpferdeszene und lange Jahre in diversen Funktionen im Vorstand des Vereins tätig. Wir haben zum Gedenken an Robert eine Holzbank fertigen lassen, die einen schönen Standort auf unserer Anlage erhalten wird.
Der diesjährige Vereinssieger heißt Heinz Pinsdorf, der mit einer Gesamtpunktzahl von 6,87 Punkten den Vereinspokal aus den Händen unseres Vorsitzenden Klaus Lehnhoff entgegen nahm.
Mit Ende des Turniers um 16.30 Uhr waren wir dann auch wirklich „leer getrunken“. Kein nicht-alkoholisches Getränk war mehr zu bekommen und in den Geschäften rund um unser Vereinsgelände waren Wassermelonen auf jeden Fall ausverkauft!
Und da nach dem Turnier auch immer vor dem Turnier ist freue ich mich schon auf unser nächstes!

Jeanette Winkler
Freizeit- und Pressewart